Wer chronisch krank ist oder schon einmal wegen Depressionen oder Rückenleiden behandelt wurde, hat es beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung nicht selten schwer. Die Entscheidung über die Antragsannahme wird individuell getroffen, doch es gibt gewisse Tendenzen.
So sind die Versicherer bei psychischen Beschwerden sehr vorsichtig und lehnen vielfach ab, insbesondere bei einer laufenden Therapie. Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen führen häufig zur Ablehnung. Besser sieht es bei Rückenbeschwerden aus – hier formulieren die Anbieter oft einen Ausschluss, so dass keine Rente gezahlt wird, wenn das Rückenleiden zur Berufsunfähigkeit geführt hat.
Es empfiehlt sich, vor einem Antrag zunächst eine anonyme Risikovoranfrage zu stellen, was beim Abschluss über einen Versicherungsmakler möglich ist. Und natürlich: alle Gesundheitsfragen peinlich genau zu beantworten.
Wer keine Berufsunfähigkeitspolice erhält, kann die Schutzlücke beispielsweise mit einer Grundfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits- oder Schwere-Krankheiten-Versicherung auffüllen – oder gleich mit einem Bündel dieser Alternativen.
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Der Versichererverband GDV hat neue Empfehlungen für die Gestaltung der Standmitteilungen formuliert, mit denen Lebens- und Rentenversicherungskunden jährlich über ihr aktuelles Vertragsguthaben und ihre Rentenprognose informiert werden. In Zukunft sollen die Schreiben auch für Versicherungslaien leichter verständlich sein.
Mit wissenschaftlicher Unterstützung wurden allgemeinsprachliche Alternativen für typische „Versicherungsdeutsch“-Formulierungen erarbeitet. Für einige Stellen wird auch empfohlen, auf Tabellen statt auf Fließtext zu setzen. Der Unterschied zwischen garantierten und möglichen Leistungen soll stärker als bisher verdeutlicht werden. Zudem hält der GDV einige standardmäßig enthaltene Informationen für verzichtbar, während er hier und da flankierende Erläuterungen oder Beispielrechnungen anrät. Wer also bisher mit einem Stirnrunzeln über seine Standmitteilung gebeugt saß, kann Hoffnung schöpfen.
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Zum Jahresanfang haben mehr als zwei Drittel der gesetzlichen Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag erhöht. Im Schnitt liegt er nun bei 1,1 Prozent, nach 0,9 Prozent im Vorjahr. Die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands Dr. Doris Pfeiffer erwartet, dass auch in den nächsten Jahren an dieser Schraube gedreht wird. Ein Kassenwechsel kann sich also richtig lohnen, denn unter Umständen spart man dabei mehr als 1 Prozent seines Bruttoeinkommens. Aufgrund des Kontrahierungszwangs dürfen die Kassen keinen Interessenten abweisen, sofern er in ihrem Tätigkeitsgebiet wohnt.
Doch bevor man diesen Schritt geht, sollte man sich vergewissern, dass auch die günstigere Kasse die gewünschten Leistungen bietet. Zwar ist das Leistungspaket zu rund 95 Prozent gesetzlich vorgeschrieben, doch der verbleibende Spielraum kann den Unterschied machen. So werden beispielsweise homöopathische Medikamente, Auslandsreiseimpfungen oder bestimmte Vorsorgeuntersuchungen nicht von allen Anbietern erstattet. Auch die Zuschüsse zur Zahnprophylaxe oder zu einer künstlichen Befruchtung können sich deutlich unterscheiden, zudem bieten manche Kassen Bonusprogramme an, andere nicht.
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Zunächst sorgte die Entscheidung der EZB, den Leitzins auf null zu setzen, nicht für die erwartete Hausse auf dem Börsenparkett. Im Gegenteil: Der DAX ließ nach einem kurzen Anstieg ordentlich Federn und fiel unter 9.500 Punkte. Offenbar befürchteten viele Akteure, dass die EZB nun mit ihrem Latein am Ende wäre.
Doch mittlerweile geben sich die Analysten zuversichtlich, dass die Jahresanfangsflaute mit Draghis Rückenwind wettgemacht werden kann. Zu einem guten Teil ist das bereits gelungen, die Dezember-2015-Höchstmarke von 10.743 Punkten liegt wieder in Sichtweite. Der „Draghi-Effekt“ greift also, die Investoren können für die absehbare Zukunft von weiterhin niedrigen Zinsen ausgehen. Auch die US-Notenbank Fed dürfte nicht so bald erneut an der Zinsschraube drehen. Hinzu kommen die attraktiven Dividendenrenditen, die mitunter 5 Prozent erreichen, und wieder positivere Konjunkturaussichten. Daher gehen zahlreiche Experten davon aus, dass sich der DAX im fünfstelligen Bereich festsetzen wird.
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Immer wieder mal wird die Qualität der Anlageberatung in Banken thematisiert, was in der Regel für einen kurzen Aufreger sorgt. Sodann geraten die Erkenntnisse bei vielen Privatanlegern wieder in Vergessenheit, und bei nächster Gelegenheit wird, wie immer schon, der „Bankbeamte“ erneut konsultiert. Eine neue Studie der Zeitschrift „Finanztest“ hat nun jedoch das Zeug, für nachhaltigere Aufklärung zu sorgen.
Die Anlageberatung bei 23 deutschen Geldinstituten, Genossenschaftsbanken und Sparkassen wurde systematisch unter die Lupe genommen. Dazu ließen sich „geschulte Laien“ insgesamt 160 Mal zur Anlage von 45.000 Euro für zehn Jahre beraten. Das Ergebnis ist ein Armutszeugnis für die Branche: Nur 3 der 23 untersuchten Institute erhielten ein „gut“, ein „sehr gut“ wurde gar nicht vergeben. Zu riskant, zu teuer, nicht im Einklang mit den Kundenwünschen: Die Anlageempfehlungen der Banken sind gewiss keine Empfehlung wert.
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Mit großem Tamtam wurden die Terminservicestellen der gesetzlichen Krankenkassen Ende Januar in Betrieb genommen. Sie sollen gesetzlich Versicherten lange Wartezeiten auf Termine beim Spezialisten ersparen und damit die Kluft zur privatärztlichen Versorgung ein Stück weit schließen.
Die Resonanz seitens der Kassenpatienten ist allerdings mau. Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) wurden die Servicestellen in den ersten Wochen durchschnittlich nur jeweils rund 1.000 Mal in Anspruch genommen. Damit sieht sich die KBV in ihrer grundsätzlichen Kritik an der neuen Einrichtung bestätigt, deren Notwendigkeit sie von Anfang an bestritten hat.
Möglicherweise hängt der überschaubare Zuspruch mit den Bedingungen der Terminvergabe zusammen: Auf die freie Arztwahl verzichtet der Patient, der zudem eine ärztliche Überweisung benötigt; Routineuntersuchungen und Bagatellerkrankungen sind außen vor; und eine Fahrtzeit von 60 Minuten gilt als zumutbar.
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Immer mehr Lebensbereiche wandern ins Internet; über die Hälfte der Deutschen wickelt ihre Bankgeschäfte mittlerweile überwiegend per Tablet, Laptop oder Smartphone ab, der Online-Handel wächst und wächst. In Versicherungsbelangen hingegen bevorzugen die Menschen hierzulande laut einer aktuellen Studie weiterhin den persönlichen Kontakt. Wenn es um den Abschluss neuer Policen geht, wenden sich 71 Prozent der Umfrageteilnehmer an den Versicherungsmakler ihres Vertrauens. Bei anderen Fragen und Anliegen konsultieren 38 Prozent den Makler, während 48 Prozent direkt bei der Versicherung anrufen. In diesen Zahlen wird deutlich: Versicherung ist und bleibt Vertrauenssache, von Mensch zu Mensch.
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Auf den Nenner „Wolfgang Schäuble mag keine Sparer“ brachte die FAZ die unlängst vom Bundesfinanzminister geäußerten Pläne zur Abschaffung der Abgeltungssteuer. Die 2009 eingeführte pauschale Besteuerung von Kapitalerträgen mit 25 Prozent hat nach Meinung Schäubles ihren Zweck erfüllt: Steuersünder zur Legalisierung ihrer Vermögen zu bewegen. Mittlerweile ist es wesentlich schwieriger geworden, Schwarzgeld sicher vor dem Fiskus zu verbergen. Folglich könne nun wieder der individuelle Steuersatz zugrunde gelegt werden.
Für die meisten Vermögenden würde dies grundsätzlich weniger Netto vom Brutto bedeuten, denn ihr Steuersatz kann bis zu 45 Prozent betragen. In der Praxis allerdings würde es nicht alle gleichermaßen treffen; manche Gutverdiener könnten sogar profitieren. Verlieren würden vor allem Singles mit hohen Einkünften.
Doch noch ist unklar, ob und wann die Abschaffung kommt. Vor allem aus dem eigenen Lager verspürt Schäuble starken Gegenwind, während SPD und Grüne sein Vorhaben unterstützen. Der Finanzminister möchte ohnehin zunächst die Einführung des automatischen Steuerinformationsaustauschs 2017 abwarten.
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Seit Beilegung des Atomstreits und erster Lockerung der Sanktionen kehrt der Iran an die internationalen Märkte zurück. Das Land hat einen immensen Nachholbedarf und wird – vorausgesetzt, der eingeschlagene gemäßigte Kurs wird fortgesetzt – in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich attraktive Wachstumsraten aufweisen.
Für internationale Anleger, die nun wieder investieren dürfen (mit Ausnahme von US-Amerikanern), locken damit große Chancen. Möglich sind zum einen Direktinvestitionen, für die man jedoch einen lokalen Broker und eine Genehmigung benötigt. Zum anderen entstehen gerade neue Fonds speziell für ausländische Anleger. Rund 200 Firmen und Unternehmer stehen allerdings noch auf einer Verbotsliste. Klar ist: Man braucht gute Nerven und eine gute Portion Optimismus für ein Iran-Investment. Denn die weitere politische Entwicklung lässt sich kaum vorhersagen.
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