Es ist erst ein Jahr her, dass zehnjährige Immobilienkredite für rund 1 Prozent zu haben waren. Tempi passati: Seither hat sich die Rate fast vervierfacht. Diese Verteuerung – unter anderem – lässt viele potenzielle Bauherren und Käufer zurückschrecken. Die Nachfrage nach Baufinanzierungen ist in den letzten Wochen förmlich eingebrochen, wie der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Helmut Schleweis kürzlich im „Handelsblatt“ berichtete.
Zu den Kreditkonditionen gesellt sich noch eine zuvor ungekannte Kalkulationsunsicherheit hinsichtlich der Baupreise. Immer mehr Projekte werden daher aufgeschoben oder gleich ganz aufgegeben. So kletterte die Stornoquote der Bauunternehmen nach Erhebungen des ifo Instituts im September auf fast 17 Prozent.
Damit die eigenen vier Wände künftig kein Privileg der Wohlhabenden werden, hat die Bundesregierung ein Förderprogramm angekündigt. Es soll insbesondere Familien mit vergünstigten Krediten beim Erwerb von Immobilieneigentum unter die Arme greifen.
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In der Niedrigzinsphase mussten sich Anleger, die auf Staatsanleihen setzen, in Genügsamkeit üben. Die deutschen Papiere brachten bekanntlich sogar zeitweise Negativrenditen ein. Damit dürfte einstweilen Schluss sein: Mit der Zinswende rücken auch Rentenfonds wieder in den Fokus der Anleger. Mehr als 3 Prozent sind mit zehnjährigen US-Staatsanleihen drin, über 4 Prozent mit italienischen.
Das reicht zwar angesichts der galoppierenden Inflation nicht zum Kaufkrafterhalt. Doch immerhin handelt es sich um eine Verzinsung, die ihren Namen verdient. Und entscheidend sei, wie Experten gern betonen, weniger die aktuelle Preissteigerung als die mittel- und langfristige Inflationserwartung. So rechnet etwa die Europäische Zentralbank für 2024 wieder mit einer Inflationsrate von moderaten 2,3 Prozent.
Dass schon der ideale Wiedereinstiegszeitpunkt gekommen ist, bezweifelt indes so mancher Branchenteilnehmer – und rät dazu, den Höhepunkt des Zinszyklus abzuwarten. Um den sicher zu bestimmen, würde allerdings eine magische Glaskugel gebraucht. Angesichts der Rekordinflation ist zwar von weiteren Zinserhöhungen auszugehen, gleichwohl ist der Spielraum der EZB angesichts der Rezessionsrisiken im Euroraum begrenzt.
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Die Zahl der hierzulande gestohlenen Pkw lag im vergangenen Jahr erstmals unter der Marke von 10.000. Während es in den 1990er-Jahren noch circa 100.000 Diebstähle gab, wurden 2021 von den Versicherern nur noch 9.805 registriert. Für die erfreuliche Entwicklung sind vor allem bessere Sicherheitstechnik und stärkerer behördlicher Druck durch Grenzkontrollen und Strafverfolgung verantwortlich. Der wirtschaftliche Schaden bleibt indes beträchtlich: Durchschnittlich erstatteten die Versicherer 2021 pro Tag mehr als eine halbe Million Euro für gestohlene Autos, das entspricht über 19.000 Euro pro Schadensfall.
Auf der Wunschliste der Diebe stehen SUVs ganz oben: Neun der zehn begehrtesten Modellreihen gehören zu diesem Fahrzeugsegment. So verwundert es nicht, dass Land Rover – mit drei Modellen in den „Top Ten“ vertreten – der diebstahlträchtigste Hersteller ist. Den Negativ-Spitzenplatz unter den Modellen hat indes der Kia Stinger mit einer Diebstahlquote von 1,2 Prozent (bezogen auf die kaskoversicherten Fahrzeuge) inne. Von deutschen Herstellern findet sich nur ein Modell unter den meistgestohlenen Autos: Der BMW X6 rangiert mit einer Quote von 0,56 Prozent auf Platz acht.
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Die alternden Gesellschaften in Europa, aber auch in einigen Ländern Asiens wie China und Japan bilden einen der Megatrends, die die Märkte der Zukunft dominieren werden. In einer aktuellen Umfrage unter institutionellen Investoren und Finanzanlagenvermittlern aus Europa, Asien und den USA geben drei Viertel an, dass der demografische Wandel ihre Investitionsentscheidungen in den vergangenen drei Jahren beeinflusst habe. 78 Prozent erwarten, dass dieser Faktor in den nächsten zehn Jahren noch wichtiger wird.
Unter den Wirtschaftssektoren, die davon profitieren, sticht vor allem der Gesundheitsbereich hervor: 95 Prozent der Umfrageteilnehmer halten ihn für attraktiv. Dahinter folgt der Technologiesektor mit 81 Prozent. Aber auch strukturell findet die demografische Umwälzung ihren Niederschlag, denn es gilt, immer weiter aufklaffende Rentenlücken zu schließen und Vermögen primär zu erhalten. Dafür erachten die befragten Investmentprofis Aktien (53 Prozent) und Infrastruktur (47) als bestgeeignete Assetklassen.
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Etwa jeder vierte Berufstätige muss aus gesundheitlichen Gründen schon vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Wie eine aktuelle Auswertung eines großen Lebensversicherers zeigt, steigt der Anteil psychischer Leiden an den Auslösern einer Berufsunfähigkeit (BU) weiter an. 2020 waren es noch 41 Prozent, die wegen Depressionen, Burn-out oder vergleichbarer Erkrankungen vor dem Rentenalter ihren Beruf aufgeben mussten. 2021 stieg dieser Wert auf 45 Prozent.
Auf gut 15 Prozent kommen Geschwülste wie Krebserkrankungen, danach folgen mit 12 Prozent Erkrankungen des Bewegungsapparats, die in früheren Zeiten BU-Hauptauslöser waren. Erstmals wurden auch BU-Fälle infolge einer Corona-Erkrankung anerkannt, sie machen 0,6 Prozent aus.
Noch immer hat nur eine Minderheit der Arbeitnehmer die eigene Arbeitskraft privat abgesichert, obwohl die gesetzliche Erwerbsunfähigkeitsrente den wenigsten Menschen zum Leben reicht. Eine BU-Police leistet bis zum vereinbarten Endalter (meist nahe Rentenalter) eine monatliche Rente, die wesentlich zum Erhalt des Lebensstandards beitragen kann.
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Mit 137 Millionen Euro leisteten die Versicherer in Deutschland 2021 fast drei Mal so viel für Schäden durch Hackerangriffe wie noch 2020. Die Zahl der regulierten Schadensfälle stieg dagegen vergleichsweise moderat um 56 Prozent auf fast 3.700. Wie sich daraus entnehmen lässt, geht die Explosion der Schadenssumme nur zum Teil auf die derzeit rasant steigende Zahl von Cyberversicherungen zurück. Im Wesentlichen sind gravierendere Attacken verantwortlich.
In der Folge machten die Cyberversicherer im letzten Jahr durchschnittlich erstmals ein Minus. Auf jeden vereinnahmten Beitrags-Euro kamen 1,24 Euro an Kosten. Diese bestehen neben den Schadensaufwendungen noch aus Rückstellungen für Vorjahresschäden sowie aus den Abschluss- und Verwaltungskosten.
Wie volatil die Gefahrenlage ist, zeigt sich darin, dass im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich weniger Cyberschäden gemeldet wurden. Stetig aufwärts verläuft die Kurve dagegen bei den Cyberpolicen, von denen die Versicherer mittlerweile mehr als eine Viertelmillion in ihren Beständen haben.
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Vor allem die Sturmserie aus „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ im Februar macht dieses Jahr erneut zu einem überdurchschnittlich schadenträchtigen. Die Versicherer regulierten in dem Zusammenhang Schäden von 1,4 Milliarden Euro und damit fast die Hälfte der rund 3 Milliarden Euro, die im ersten Halbjahr insgesamt auf das Konto von Naturgefahren gingen. Das unselige Trio rangiert auf Platz drei der verheerendsten Winterstürme in Deutschland seit der Jahrtausendwende. Nur „Jeanett“ (2002) mit 1,5 Milliarden und „Kyrill“ (2007) mit 3,65 Milliarden Euro richteten schwerere Schäden an.
Der langjährige Durchschnitt für Sturm- und Hagelschäden an Gebäuden, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben in einem ersten Halbjahr liegt bei rund einer Milliarde Euro. 2022 waren es 2,5 Milliarden Euro, zuzüglich rund einer halben Milliarde Euro an Kfz-Schäden – auch dies ein überdurchschnittlicher Wert.
Nicht erfasst sind allerdings die vielen nicht versicherten Schäden – insbesondere beim Elementarschutz von Gebäuden und Hausrat bestehen in Deutschland große Schutzlücken.
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Erstmals in einer seit 1997 von Kantar durchgeführten Umfrageserie ist die Zahl der Bundesbürger, die sich für konkrete Ziele zu sparen imstande sehen, in diesem Sommer auf durchschnittlich unter 40 Prozent gesunken – so das Kernergebnis der im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen (VPB) unter rund 2.000 Personen über 14 Jahren durchgeführten „Sommerumfrage 2022“. Im Frühjahr lag der Wert noch bei 42,4 Prozent. „Die Preisexplosion macht den Menschen zu schaffen“, deutet VPB-Hauptgeschäftsführer Christian König die bedenkliche Entwicklung, „zum Sparen bleibt vielfach nichts mehr übrig.“
Für die Sparbereiche „Wohneigentum“ und „Kapitalanlage“ blieben die Zustimmungswerte mit 44 und 33 Prozent konstant. Abstriche gab es dagegen auch bei den Sparzielen „Konsum“ (49 Prozent, nach 53 im Frühjahr), worunter spätere größere Anschaffungen verstanden werden, und „Altersvorsorge“ (57 Prozent, nach 59 im Frühjahr). Auf niedrigem Niveau zugelegt hat das Sparziel „Notgroschen“ (von 5 auf 6 Prozent).
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Pedelecs sind auf deutschen Straßen längst keine Besonderheit mehr, sondern werden mehr und mehr zum Standard. Sie ermöglichen es auch körperlich weniger fitten Personen, größere Distanzen auf zwei Rädern zurückzulegen. Damit einher gehen allerdings rasant steigende Unfallzahlen mit E-Bike-Beteiligung, 17.285 waren es 2021. Sieben Jahre zuvor wurden 2.245 polizeilich verzeichnet. Der Anstieg geht zwar primär auf die größere Verbreitung der Elektroräder zurück, besorgniserregend ist jedoch: Unfälle mit Pedelec-Beteiligung enden häufiger tödlich oder mit schweren Verletzungen als solche mit „normalen“ Fahrrädern („Pedelec“ und „E-Bike“ werden hier synonym verwendet, wenngleich nicht alle E-Bikes Pedelecs sind).
Die Unfallforschung der deutschen Versicherer (UDV) regt daher an, die Maximalgeschwindigkeit insbesondere bei schon älteren Fahrern zu drosseln – auf das Tempo, das diese jeweils auch ohne Motorunterstützung noch erreichen könnten. Damit würde das Unfallrisiko deutlich gesenkt, während sich weiterhin bequem auch bergauf fahren ließe.
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