Von einer Verzehnfachung der Anfragenzahl im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum berichtet aktuell eine große Immobilien-Teilverkaufsbörse. Die Gründe für einen solchen Veräußerungswunsch lägen primär in der Ablösung von Krediten oder Hypotheken, aber bei vielen Eigenheimbesitzern sei auch der Wunsch nach einer Weltreise, einem schicken Wohnmobil oder einer eigenen Ferienimmobilie ausschlaggebend.
Ein Teilverkauf ermöglicht es, sofort Geld für die eigene Immobilie zu erhalten, ohne die Rechte daran aufgeben zu müssen. Bis zu 50 Prozent des Objekts werden veräußert, es kann aber weiterhin bewohnt oder auch vermietet und schließlich vererbt werden. Ebenso ist ein späterer Weiterverkauf gemeinsam mit dem neuen Teileigentümer möglich. Besonders im Norden Deutschlands findet dieses Modell viele Interessenten – in Schleswig-Holstein sogar doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Die Käufer sind im Schnitt 65 Jahre alt und erlösen knapp unter 200.000 Euro mit dem Teilverkauf.
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In der Regel müssen Unfall-Schwerverletzte nach der Akutbehandlung zunächst eine Wartezeit bis zur Reha in Kauf nehmen. Ein nahtloser Anschluss erleichtert jedoch den Wiedereinstieg in den Beruf und den gewohnten Alltag. Die Kfz-Versicherer im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und die Akademie der Unfallchirurgie (AUC) wollen diese „Reha-Lücke“ nun mit einem gemeinsamen Projekt schließen.
„Nach einem Verkehrsunfall begleiten Kfz-Haftpflichtversicherer Schwerverletzte langfristig: Im Rahmen ihres Reha-Managements organisieren sie ein ganzes Bündel aus medizinischen, rehabilitations- und sozialtherapeutischen Maßnahmen – die im Idealfall schon parallel zur Akutbehandlung beginnen“, umreißt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach die Aufgabe. Im Kern geht es um eine stärkere Vernetzung aller Beteiligten. Das optimierte Reha-Management wird zunächst in einer Testphase in drei Kliniken in Münster, Hannover und Regensburg erprobt und dann bei Erfolg nach und nach in der Breite etabliert.
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Deutschland muss um seine Gasversorgung im kommenden Winter bangen. Sollte es zu staatlich verordneten Rationierungen kommen, könnte das die Produktion in zahlreichen Unternehmen hemmen oder gar zum Stillstand bringen. Hier stellt sich die Frage nach dem Versicherungsschutz für Betriebsunterbrechungs-Schäden. Ein solcher ist jedoch nicht gegeben, wie der Versicherer-Gesamtverband kürzlich hervorgehoben hat: Solche Policen decken lediglich Betriebsunterbrechungen infolge von Sachschäden, beispielsweise durch Feuer, ab.
Bei einer Gas-Rationierung würde es sich dagegen um eine „planmäßige Abschaltung“ handeln, die in der Regel vom Versicherungsschutz ausgenommen ist. Ohne solche Ausschlüsse würden die Versicherer Gefahr laufen, bei kumulierten, flächendeckend auftretenden Schäden ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können.
Ein anderer Fall liegt vor, wenn Maschinen durch Produktionsstopps beschädigt werden; da dann ein physischer Schaden vorliegt, greift eine Betriebsunterbrechungs-Police prinzipiell.
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Die verheerenden Fluten, die im Juli letzten Jahres Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen heimgesucht haben, bedeuteten auch für die Versicherer eine Mammutaufgabe. Schließlich galt es, möglichst schnell und unbürokratisch Hilfe zu leisten, und das bei weit über 200.000 in kurzer Zeit gemeldeten Schadensfällen.
„Wir hatten gleich in den ersten Wochen aus ganz Deutschland 16.000 interne und rund 2.500 externe Kräfte wie Gutachter im Einsatz und konnten so schnell helfen: finanziell, psychologisch und praktisch. Die Hochwasserkatastrophe hat für besonders viele, besonders teure und besonders komplexe Schäden gesorgt“, blickt Sabine Krummenerl vom Versichererverband GDV zurück. Rund 91.000 Versicherungsfälle betrafen Wohngebäude, 54.000 Hausrat, 40.000 Kfz und 28.000 Betriebsunterbrechungen und Sachschäden bei Unternehmen.
In einer ersten Bilanz teilte der GDV kürzlich mit, dass circa drei Viertel der Schadensfälle abschließend reguliert wurden. Bei dem Viertel, das wegen laufender Instandsetzungsarbeiten noch nicht abgeschlossen werden konnte, wurde der Schaden vielfach schon teilweise ersetzt. Bisher haben die Versicherer rund 5 Milliarden Euro ausgezahlt, mit weiteren 3,5 Milliarden wird derzeit gerechnet.
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Zeiten der Inflation sind Zeiten der Sachwerte. Das bestätigt auch eine im Juni von einer großen Fondsgesellschaft durchgeführte Umfrage unter 1.000 Bundesbürgern. Drei Viertel von ihnen halten Immobilien für die inflationssichersten Assets. Es folgen Gold mit 61, Investmentfonds mit 36 sowie Aktien und Rohstoffe mit jeweils 34 Prozent. Überraschendes Ergebnis: 7 Prozent der Befragten stufen das Sparbuch als inflationssichere Anlageform ein, was für eine eigenwillige Interpretation von Finanzmathematik spricht.
Dass eine Umschichtung im Portfolio als Reaktion auf die enorme Preissteigerung erforderlich sei, glauben indes nur 15 Prozent der Umfrageteilnehmer. Zwei Drittel wollen keine Änderung vornehmen, 14 Prozent ziehen eine in Erwägung. Und das, obwohl mit 98 Prozent Zustimmung quasi Einigkeit darüber herrscht, dass die Inflation sich auch im zweiten Halbjahr weiter deutlich bemerkbar machen wird. Auffallend ist gegenüber der Vorgängerstudie, dass Aktienbesitzer sich deutlich gelassener geben: 62 Prozent von ihnen wollen eine Baisse grundsätzlich aussitzen, was zuvor nur 45 Prozent angegeben hatten.
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Der Versicherer-Gesamtverband GDV fordert einen Ausbau der Förderung von Geringverdienern bei der Altersvorsorge. Hintergrund ist eine aktuelle Studie, die das Forschungsinstitut Prognos im Auftrag des GDV vorgelegt hat. Ein Kernergebnis lautet: Auch bei großer Sparbereitschaft haben elf Millionen Haushalte hierzulande nicht genug Geld für eine private Vorsorge übrig. „In vier von zehn Haushalten mit Personen im Erwerbsalter ist der finanzielle Spielraum selbst dann zu klein, wenn sie ihr monatlich frei verfügbares Geld vollständig für die Altersvorsorge einsetzen würden“, führt Prognos-Studienleiter Oliver Ehrentraut aus.
Verschärfend kommt derzeit die hohe Inflation hinzu, die einkommensschwache Haushalte besonders trifft. Diese mussten im April eine Konsumausgabensteigerung von 7,8 Prozent verkraften, während es im Durchschnitt aller Haushalte 5,7 Prozent waren. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen plädiert angesichts dieser Studienergebnisse für eine Reform des Fördersystems: „Eine Erhöhung der Zulagen ist nötig.“ Unabhängig davon kann eine neutrale, professionelle Finanzberatung schon heute dabei helfen, Sparpotenziale auszuloten und die vorhandenen Mittel möglichst lukrativ für die private Altersvorsorge zu nutzen.
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Wird meine private Krankenversicherung (PKV) infolge der Coronapandemie teurer? Kann ich als Genesener noch in die PKV wechseln? Diese Fragen treiben derzeit viele um, die entweder privat krankenversichert sind oder damit liebäugeln und bereits mit Covid-19 infiziert waren.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Aktuarvereinigung Herbert Schneidemann gab kürzlich im Branchenmagazin procontra Entwarnung: Auf die Prämienanpassungen zum kommenden Jahr dürften die Corona-Sonderausgaben keine Auswirkungen haben. Denn zum einen stehen ihnen Einsparungen durch aufgeschobene oder abgesagte Untersuchungen und Eingriffe gegenüber. Und zum anderen dürfen die Versicherer vorübergehende Ereignisse wie eine Pandemie nicht in die Prämien „einpreisen“. Mit einem Corona-bedingten Beitragsanstieg sei deshalb nicht zu rechnen.
Auch Wechselwillige können beruhigt sein: Einem Neuabschluss einer PKV steht eine Infektion nicht im Wege. Sie muss aber beim Antrag im Zuge der Gesundheitsfragen angegeben werden, damit der Versicherer nach einem schweren Erkrankungsverlauf oder bei Long-Covid-Symptomen das Kostenrisiko adäquat abschätzen kann.
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Wenngleich die Ukrainekrise für die deutschen offenen Immobilienfonds (OIF) bislang kaum direkte Auswirkungen zeigte, verspüren die Fondsmanager Gegenwind durch Zinswende, Inflation und gewachsene Investitionsunsicherheiten. In der Folge ist die Vermietungsquote leicht – um 0,3 Prozent – auf 94 Prozent gesunken. Dessen ungeachtet bescheinigt das Berliner Analysehaus Scope in seiner Marktstudie „Offene Immobilienfonds 2022“ der Assetklasse ein gutes Rendite-Risiko-Profil. Als Grundlage dieser Einschätzung dienen Ratings von 17 OIF, die insgesamt mehr als 100 Milliarden Euro verwalten.
„Anleger müssen aktuell mit niedrigeren, risikoadjustierten Renditen leben als noch vor einigen Jahren“, dämpft Sonja Knorr, Head of Alternative Investments bei Scope, indes zu hohe Investorenerwartungen. Die stärksten Renditebringer sind Wohnimmobilien, die den untersuchten Fonds zuletzt im Schnitt 4,7 Prozent einbrachten. Gewerbeimmobilien dagegen trugen nur 2,2 Prozent ein.
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Die allgemeine Preissteigerung dürfte nach Einschätzung der auf Versicherungen spezialisierten Ratingagentur Assekurata auch auf die Prämien in der Kfz-Versicherung durchschlagen. Zwar ist die Zahl der Schäden seit Pandemiebeginn – durch Lockdowns, Reisebeschränkungen und vor allem Homeoffice – zurückgegangen, doch die durchschnittlichen Reparaturkosten steigen seit vielen Jahren rasant an.
Ausschlaggebend ist vor allem die Teuerung von Ersatzteilen, die weit über der allgemeinen Preissteigerung liegt. Betrug diese zwischen 2013 und 2021 insgesamt 13 Prozent, so legten die Preise für Kfz-Ersatzteile im selben Zeitraum um 44 Prozent zu. Noch mehr waren es beispielsweise bei Rückleuchten (67 Prozent) und Kofferraumklappen (60).
Angesichts der aktuellen Lieferkettenprobleme und der galoppierenden Inflation müssen sich Kfz-Halter also nach Assekurata-Einschätzung auf unangenehme Nachrichten zum Jahresende gefasst machen. Ein Wechsel des Anbieters bzw. Tarifs ist noch bis zum 30. November möglich und kann sich merklich auszahlen. Doch Vorsicht: Die gängigen Online-Vergleichsrechner bilden jeweils nur einen Ausschnitt der verfügbaren Angebote ab.
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